Schulpastoral

Schule als ein Ort, an dem erfahrbar wird, dass Kirche sich den Menschen zuwendet.

Hier finden Sie eine Vielzahl von Hintergrundinformationen, Ideen und Projekte, die Sie in Ihrem täglichen Wirken unterstützen können.

Mithilfe der Filterfunktion können Sie die Vorschläge gezielt vorsortieren oder einfach bis zum Ende scrollen, um Inspirationen zu entdecken. 

Haben auch Sie spannende Projekte oder Ideen, die Sie teilen möchten? Dann freuen wir uns auf Ihre Kontaktaufnahme per E-Mail an akademie@skfs.drs.de!


Katholische Schulen als pastorale Orte - Lassen Sie sich inspirieren!

Informationen

Katholische Schulen als pastorale Orte

Katholische Schulen werden längst nicht mehr nur von religiös oder gar katholisch geprägten und sozialisierten Eltern, Schülerinnen und Schülern nachgefragt. Sie bilden oftmals die erste und einzige Begegnungsmöglichkeit von Menschen mit der Botschaft Jesu und mit der Kirche. Hierzu bauen die katholischen Schulen zahlreiche Brücken in Gemeinden hinein. Katholische Schulen werden aber von vielen Menschen auch als ihr Kirch-Ort gesehen.

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Kirche existiert nicht mehr ausschließlich in den Grenzen der Kirchengemeinde. Andere Orte der Begegnung mit dem Evangelium gewinnen an Bedeutung. Dazu gehören auch die katholischen Schulen. Sie verstehen sich selbst als eigenständige Ausprägungen von Kirche. „Die Schule kann somit als ein exemplarischer Ort verstanden werden, an dem die Kirche für Menschen im öffentlichen Raum da ist.“4 Sie stellt nach der Überzeugung von Bischof Gebhard Fürst „ein wesentliches Element des Engagements der Kirche im Bereich von Bildung und Erziehung dar. Grund für dieses Engagement ist das Interesse an den Menschen“5. Aus diesem Interesse heraus verstehen sich katholische Schulen als Teil einer diözesanen Erneuerungsbewegung, „die unsere Kirche an vielen Orten für viele bewohnbar sein und werden lässt“6

Aus diesem Bewusstsein und Selbstbewusstsein heraus gestalten katholische Schulen ihr Konzept von Schulpastoral. Sie orientieren sich dabei an den Leitlinien für die katholischen Schulen, die in der Grundlagenschrift „Zukunft gestalten“ niedergelegt sind. Besonders relevant für die Schulpastoral ist hierbei die Leitlinie 2: „Katholische Schulen unterstützen Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene auf der Suche nach einem Sinn und einer tragenden Gestaltungsform für ihr Leben.“

4 Bischof Dr. Gebhard Fürst anlässlich der Feier seines 65. Geburtstages am 2. Dezember 2013 im Katholischen Freien Bildungszentrum St. Kilian in Heilbronn. Unveröffentlichtes Manuskript.
5 Die deutschen Bischöfe: Qualitätskriterien für katholische Schulen. Bonn 2009, 7
6 Bischof Dr. Gebhard Fürst. Neujahrsansprache 2020 (10.8.2020)


Auszug aus: Schulpastorales Handeln in den Katholischen Freien Schulen der Diözese Rottenburg-Stuttgart: Rahmenkonzept, S. 7f

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Liturgische Angebote

Den Glauben kennenlernen

Soziales Engagement und Friedensarbeit

Verantwortung in der Welt und für die Schöpfung

Interreligiöser Dialog

Lebensraum Schule gestalten

Gespräche und Begleitung

Vertiefung von Spiritualität und Glaubenserfahrung

Download Rahmenkonzeption - Schulpastorales Handeln in den Katholischen Freien Schulen der Diözese Rottenburg-Stuttgart

Herausgeber: Stiftung Katholische Freie Schule  - Bischöfliches Stiftungsschulamt

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Liturgisches Angebot

Jugendgottesdienst „daylight“

Bodensee-Schule St. Martin, Friedrichshafen

Der Name „daylight“ steht für Jugendgottesdienste für Schüler der Klassen 5-10. Bei diesen Wortgottesdiensten sitzen die Schüler auf dem Teppich in der abgestuhlten Kapelle. 

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Die Kapelle ist in ein besonderes Licht getaucht und die Schulband spielt immer die gleichen Lieder zum „daylight“. Das offene Angebot möchte die Lebenswelt der Schüler ansprechen, deshalb gestalten auch Schüler den Gottesdienst mit Anspielen, Musikvideos und Spielfilmausschnitten auf dem Beamer sowie als Leser der Texte. Es gibt auch immer eine kleine Aktion zum Thema und ein Priester oder Diakon aus dem Dekanat hält eine kurze Ansprache. Bisher hatten wir Themen wie z.B. „Batman“, „Einfach himmlisch“, „Du Flasche“.  Der „daylight“ findet drei bis vier Mal im Schuljahr statt.
Stefan Ardemani

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Den Glauben kennenlernen

Freizeitgruppe „fishermen‘s friend“

Bodensee-Schule St. Martin, Friedrichshafen

Die Freizeitgruppe „fishermen’s friend“ gibt es als Freizeitangebot für die Schüler der Klassen 5/6 und 7/8. Der Name leitet sich davon ab, dass viele Jünger Jesu Fischer waren.

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Die FG’s kümmern sich um die Pastoralsäule im Eingangsbereich der Schule, gestalten und bereiten die „daylights“ und Impulse („Atem-Pause“) für alle Schüler in der Kapelle vor. Die Schüler in der FG unterhalten sich auch über Glaubensthemen, singen gemeinsam, meditieren und entspannen, machen Umfragen in der Stadt, z.B. „Wie stellst du dir den Himmel vor?“ und führen Aktionen für unsere Partnerschule Ihube durch.
Stefan Ardemani

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Den Glauben kennenlernen

Das Martinus-Musical

Bodensee-Schule St. Martin, Friedrichshafen

Glaube im Dialog mit den Künsten - Musik, eine Brücke zum Glauben:„Wir geh‘n in Jesu Spuren, sind begleitet, nicht allein …“, so singt die ganze Schulgemeinde im Schulsong der Bodensee-Schule zu Beginn der Schülerversammlungen. 

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Musik und gelebter Glaube gehören schon immer zusammen. So singen, musizieren und feiern wir gemeinsam zu vielen Anlässen im Kirchenjahr. Die Schulchöre gestalten die Gottesdienste zum Schulfest und beim Schüler-Spiele-Kultur-Fest. Kleine Bands mit Schülerinnen vom Jugendchor begleiten mit Songs die Daylight-Jugendgottesdienste. Und mit dem großartigen Martinus-Musical „Auf Augenhöhe“, bei der Schüler von der 1. bis zur 13. Klasse beteiligt waren, war es mit Händen zu greifen, wie man mit Musik und Spiel Glauben glaubwürdig, begeisternd und ansteckend weitergeben kann.
Andreas Glatz

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Soziales Engagement und Friedensarbeit

Friedenserziehung in der Bodensee-Schule

Bodensee-Schule St. Martin, Friedrichshafen

Friedenserziehung ist in der heutigen Zeit notwendiger denn je! Die pädagogische sowie die schulpastorale Arbeit gibt Antwort auf die Sehnsucht des Menschen nach Frieden, welcher täglich aufs Neue errungen werden muss und starke Vorbilder benötigt. Es ist zunächst einmal die ganz alltägliche Art und Weise, wie wir bei uns an der Schule miteinander umgehen wollen, gerade in Konfliktsituationen, die in Gemeinschaften niemals ausbleiben. Ja, es ist die ganz alltägliche Art und Weise, wie wir aufeinander achten, uns wahrnehmen, uns begegnen und einander in der Begegnung Bedeutung schenken. 

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In zahlreichen Klassen gibt es den Klassenrat, oftmals auch Friedensrat genannt; Streitschlichtermodelle werden erprobt und fest an der Schule etabliert und nicht zuletzt sorgt auch das Programm „Kinder stark machen“ dafür, dass Kinder ihre Gefühle und Wahrnehmungen ausdrücken lernen, Empathie und Selbstbewusstsein entwickeln, welche Basis jeglicher Bemühungen um Frieden sind. Frieden beginnt im Kleinen, oftmals im Verborgenen, im Innersten – dort, wo sich ein Mensch mehr und mehr zu einem zu-fried-enen, fried-vollen Mensch entwickelt. Frieden bedarf jedoch auch äußerer Zeichen, die die Gemeinschaft stärken und gegenüber der Außenwelt Farbe bekennen lassen. In diesem Zusammenhang gelang es uns vor einigen Jahren im Rahmen einer Friedenswoche eine Friedenskette um das gesamte Schulgebäude zu stellen. Kinder, Mitarbeiterinnen, Mitarbeiter und engagierte Eltern brachten auf diese Weise ihre Verbundenheit mit der Weltgemeinschaft, insbesondere mit den unter Kriegen und Unterdrückung leidenden Völkern, zum Ausdruck.

Im Herbst 2017 fand anlässlich des Weltfriedenstages eine Friedenskundgebung auf dem Rathausplatz Friedrichshafen statt, an der die gesamte Schulgemeinschaft teilnahm. Besonders beeindruckend waren hierbei die Friedensreden der Schülerinnen und Schüler: 

Die engagierte Friedensrede einer Schülerin bei der Friedenskundgebung auf dem Rathausplatz, Herbst 2017:

Hallo und herzlich willkommen! Mein Name ist Elena, ich bin neun Jahre alt und gehe in die vierte Klasse der Bodensee-Schule. Das Thema „Frieden“ beschäftigt mich schon seit längerem. Vor allem dann, wenn in den Kindernachrichten mal wieder über Krieg in der Welt berichtet wird. Als vor knapp zwei Jahren in Friedrichshafen die Flüchtlingskrise besonders groß war, fragte ich meine Eltern, ob ich auch eine Flüchtlingsfamilie kennenlernen darf. Meine Mutter nahm Kontakt zu einer syrischen Flüchtlingsfamilie im Fallenbrunnen auf. Als uns die Familie über den Krieg und ihre Flucht erzählte, wurde mir zum ersten Mal so richtig klar, wie gut es uns eigentlich geht. Durch diese schreckliche Geschichte habe ich mir Gedanken gemacht, was ich zum Frieden beitragen kann. Den Krieg in Syrien kann ich nicht beenden, doch vielleicht können wir alle hier etwas im Kleinen beitragen. Zum einen können wir denen helfen, die unter dem Krieg in anderen Ländern leiden – wie zum Beispiel den Flüchtlingen aus Syrien. Und zum anderen geht es auch darum, wie wir mit unseren Freunden und unserer Familie umgehen. Wie reagieren wir, wenn jemand eine andere Meinung hat als wir? Oder andere Pläne? Wenn meine Freundinnen und ich uns nicht einig sind, dann fangen wir zum Glück nicht an, uns zu schlagen. Allerdings streiten wir uns manchmal schon. Aber meistens setzen wir uns zusammen und versuchen, eine Lösung für unsere Meinungsverschiedenheiten zu finden. Manchmal dauert das ein bisschen und es ist nicht immer leicht. Aber am Ende sind meistens alle zufrieden. Deswegen würde ich mir zum heutigen Weltfriedenstag wünschen, dass wir alle uns bemühen, etwas zum Frieden zwischen den Menschen beizutragen – jeder auf seine Weise und mit seinen Möglichkeiten. Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!

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Verantwortung in der Welt und für die Schöpfung

Eine Schule für Ihube

Bodensee-Schule St. Martin, Friedrichshafen

Seit dem Jahr 2001 unterstützt die Bodensee-Schule St. Martin, Friedrichshafen, den Priester Dr. Josephat Nwankwo bei dem Auf- und Ausbau zweier katholischer Schulen in Ihube und Lokpa in Nigeria mit jährlichen Sammelaktionen und Projekten. 

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Mittlerweile können etwa 1000 Schüler vom Kindergarten über die Grundschule, die Hauptschule bis zum Abitur die Schule dort besuchen und einen mittleren Abschluss oder das Abitur erreichen. Um auch Kindern aus armen Familien den Schulbesuch zu ermöglichen, riefen Father Josephat und die Bodensee-Schule zusätzlich ein Patenschaftsprogramm ins Leben. Jede der 40 Klassen der Bodensee-Schule von der 1. bis zur 13. Klasse unterstützt ein Patenkind.

 Darüber hinaus fanden weitere 43 Kinder einen Paten unter den Eltern, Lehrern und Freunden der Schule. Auch in dieser großen Aktion der ganzen Schulgemeinde zeigt sich die Nachhaltigkeit der Partnerschaft mit Afrika nach dem Prinzip „Hilf mir, es selbst zu tun!“, um den Kindern dort Chancen für eine eigenständige Zukunft zu ermöglichen. Mit dem Bau und der Gründung einer Berufsschule in Ihube, einem Großprojekt für viele Jahre, wird diese zukunftsweisende Hilfe weiter fortgesetzt. Wie bei jedem guten Hilfsprojekt wirkt es in beide Richtungen. Wir helfen Kindern in Afrika und gleichzeitig schaffen wir Möglichkeiten für unsere Schüler, sich aktiv und praktisch für andere einzusetzen und zu erleben, wie Helfen wirkt und was es mit einem selber macht. Eine „Herzensbildung“ nach Pestalozzi im besten christlichen Sinn.
Andreas Glatz

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Verantwortung in der Welt und für die Schöpfung

Adventsbesuch der Stufe 8 im Gustav-Werner-Stift

Bodensee-Schule St. Martin, Friedrichshafen

Nehmen wir den Auftrag zur Friedenserziehung ernst, ist es notwendig, den Schülerinnen und Schülern Erfahrungen zu ermöglichen, welche sie in ihrer Fähigkeit zur Empathie, in ihren Herzensfähigkeiten fordern und herausfordern. 

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An dieser Stelle ein Bericht zweier Schülerinnen einer 8. Klasse der Bodensee-Schule:

Am 8.12.17 gingen 27 Schüler der Stufe 8 zu einem Adventsbesuch ins Gustav-Werner-Stift. Dort wurden wir ganz herzlich von Frau Kresch und ein paar ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen empfangen. Frau Kresch führte uns in einen Raum, in welchem leckeres Essen und Trinken für uns vorbereitet war. Sie sorgten ganz schön gut um unser Wohl! Nebenher erzählten sie uns Geschichten aus dem Alltag des Heims und wir konnten Fragen stellen zu Themen, die uns ganz speziell interessierten. Dann gingen wir auf die erste Station. Als wir die alten Leute sahen, ging unser Herz auf! Und als wir dann anfingen zu singen und unsere Gedichte vorzutragen, zauberten wir den alten Leuten ein Lächeln aufs Gesicht. In ihrem Lächeln konnte man sehen, wie sie sich an alte Zeiten erinnerten, als sie selbst unter dem Weihnachtsbaum Geschenke auspackten. Auf allen Stationen führten wir unser kleines Weihnachtsprogramm auf und verteilten auch wunderschöne Rosen. Später spielten wir mit den alten Leuten Brettspiele und vergaßen dabei ganz die Zeit. Wir eilten zum Bus und kamen schließlich pünktlich zum Ende der Mittagsschule wieder in der Bodensee-Schule an. Auf der Fahrt hatten einige von uns die Idee, auch noch anderen Menschen eine Freude zu Weihnachten zu machen. Wir erinnerten uns an die Leute aus der Teestube, wo wir im vergangenen Jahr zu Besuch waren und begannen nun in HTW  kräftig Kekse zu backen. Diese brachte unsere Lehrerin ein paar Tage vor Weihnachten zu den Obdachlosen und die haben sich ebenfalls riesig gefreut! Weihnachten sollte auch für die Armen ein Fest der Freude sein!

Amy und Anika, 8a

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Interreligiöser Dialog

Besuch in der Synagoge

Bodensee-Schule St. Martin, Friedrichshafen

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Am Donnerstag, den 11.1.18, trafen wir uns gemeinsam mit der gesamten Stufe 8 am Bahnhof in Friedrichshafen. Da war ein großes Hallo, bis wir uns alle in den richtigen Klassen eingefunden und in den Zug nach Ulm einsteigen konnten. In Ulm angekommen, marschierten wir gemeinsam zum Ulmer Münster. Von dort aus ging es dann weiter in die Synagoge, ein großes, quaderförmiges Steingebäude, nur wenige Gehminuten vom Münster entfernt. Besonders auffallend waren die Davidssterne auf der Außenfassade, daran erkannten wir sofort, dass es sich um die Synagoge handeln musste. Da wir noch eine kurze Wartezeit überbrücken mussten, überlegten wir uns gruppenweise spannende Fragen, die wir dem Synagogenvorsteher später stellen wollten. Im Eingangsbereich sollten wir schließlich unsere Jacken und Rucksäcke abgeben. Wir wurden angewiesen, keine Fotos von der Tür und dem Eingangsbereich zu machen. Drinnen im Gebetsraum war das jedoch kein Problem! Hier wurden Jungen und Mädchen in zwei Bankreihen aufgeteilt und die Jungs sollten eine Kippa tragen, die jüdische Kopfbedeckung, die jeder männliche Jude im Gebetsraum tragen soll. Der Vorsteher der jüdischen Gemeinde gab uns nun viele spannende Informationen über das Judentum. Über dessen Bräuche und über die Thora, über Feste und Feiern und über die Speiseregeln. Die Juden dürfen nämlich nur Speisen zu sich nehmen, die „koscher“, d.h. rein sind. Er erzählte uns auch von der heutigen Gemeinde und deren Geschichte. Wir stellten viele Fragen und der Vorsteher war ganz glücklich darüber. Es war ein wirklich schöner Tag!

Amy und Anika, 8a

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Lebensraum Schule gestalten

Die offene Kapelle

Bodensee-Schule St. Martin, Friedrichshafen

„Schweige und höre“… so tönt es jeden Donnerstag zur großen Pause in der Schulkapelle der Bodensee-Schule St. Martin. Mit diesem Lied eröffnen wir die kleine, bewusst einfach gestaltete Atempause für Grundschüler in der „Offenen Kapelle“. 

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Es ist ein sakraler Ort, in welchem den Kindern Raum für Stille, Gebet und Meditation ermöglicht wird. Ein Ort der Begegnung mit sich selbst, mit den Mitschülern, mit Gott. Die Offene Kapelle kann helfen, Dinge auszusprechen, die im Trubel des Alltags Gefahr laufen, verloren zu gehen. Oftmals bringen die Kinder ihre Sorgen und Anliegen mit in die Kapelle und entzünden zu ihren Fürbitten Kerzen am Altar.

„Schweigen und Hören“: Viele Kinder, die wir während der „Atempause“ in der Kapelle erleben dürfen, tragen eine große Sehnsucht nach Stille im Herzen. Der Schulalltag mit einer Fülle an Angeboten benötigt diese Räume des Schweigens und der inneren Einkehr, damit die Sinne geschärft werden und Neues wachsen kann. Miteinander zu schweigen, zu hören, Wertschätzung zu erfahren, sich über gemachte Erfahrungen auszutauschen, Sorgen und Nöte miteinander zu teilen und voller Hoffnung und Zuversicht DEM anzuvertrauen, der Halt gibt, wo nichts mehr zu tragen scheint; dies ist der Weg, den wir gemeinsam mit den Kindern in der Haltung des Staunens und der Dankbarkeit gehen wollen. Ein Weg, bei dem auch wir Erwachsene einiges dazu lernen können, denn die Räume der Stille müssen im Alltag immer wieder aufs Neue errungen werden. Es braucht feste Zeiten, Rituale, Stille-Räume, die uns daran erinnern, wie wohltuend und lebensnotwendig die Unterbrechung, die bewusste Atem-Pause für einen jeden Menschen ist. „Schweigen und hören“ im Raum der Stille mitten im Alltag … so sind wir miteinander unterwegs!

Julia Hepperle

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Lebensraum Schule gestalten

Jahresthemen

Franz-von-Assisi-Schule, Waldstetten

Die Schuljahre werden in einem rollierenden System unter ein bestimmtes Motto gestellt. Beginnend mit dem Schuljahresanfangsgottesdienst, der das Thema aufspannt, kommt die Schulgemeinde im Laufe des Jahres immer wieder damit in Berührung: in den Morgenkreisen, der Themenecke, den Frühschichten in der Advents– und Fastenzeit und nochmals am Ende, wenn wir gemeinsam den Jahresabschlussgottesdienst feiern. Es gibt der Zeit in der Schule eine Struktur und einen roten Faden, fordert uns auch heraus, unsere gemeinsame Arbeit und unser Zusammenleben immer wieder unter einem bestimmten Gesichtspunkt oder Blickwinkel anzuschauen und zu reflektieren. 

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Das Schulpastoralteam erarbeitet jeweils zum Ende des Schuljahres die Planung und einzelne Bausteine, wie z.B. Materialien für den Morgenkreis, die von den Klassenlehrerinnen eingesetzt werden können. Alle sind aufgerufen, sich im Laufe des Jahres mit eigenen Aktionen, im Gebet und Gottesdienst an das Jahresthema anzudocken. Ein Thementisch für alle sichtbar im Schulhaus gestaltet, hält das Thema im Bewusstsein und darf auch von Klassen ergänzt oder umgestaltet werden. Alle zwei Jahre finden im Wechsel mit den Projekttagen sogenannte Thementage statt, die sich inhaltlich ganz dem Jahresthema widmen. Für die Schülerinnen und Schüler werden in der jeweiligen Klassenstufe gezielte Projekte durchgeführt. Als Beispiel sei hier beim Jahresthema „Unser täglich Brot – säen, ernten, danken“ der Besuch einer Bäckerei oder einer Mühle in der fünften Jahrgangsstufe angeführt.

Die Jahresthemen in der Abfolge lauten:

  1. Unser täglich Brot – säen, ernten, danken
  2. Wie im Himmel, so auf Erden
  3. Schöpfung bewahren – denn dein ist das Reich!
  4. Wo Gott dich hingesät hat, da sollst du blühen.
  5. Mitbauen an einem neuem Himmel

Stefan Willbold

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Lebensraum Schule gestalten

Aktionswoche „Haus der Stille“

Maximilian-Kolbe-Schule, Rottweil

Lehrerinnen und Lehrern, Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, Schülerinnen und Schülern ist aufgefallen, dass es im Schulhaus recht laut zugeht und sich viele einen Rückzugsort wünschen. Diesen können wir aber aufgrund der örtlichen Begebenheiten nicht bieten. Dem Schulpastoralteam kam dann die Idee, eine ganze Woche lang das „Haus der Stille“ auszurufen. Die alles entscheidende Frage lautete: Wie kann man ein ganzes Schulhaus mit sämtlichen darin lebenden und teilweise auch lärmenden Personen zur Ruhe anhalten? „Anhalten“ war das richtige Stichwort! Wir installierten „Bremsen“, die alle Personen zum Innehalten, Anhalten aufforderten. 

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Diese „Bremsstationen“ sollten so ansprechend wie möglich und so irritierend wie nötig sein, um die Kinder und Jugendlichen sowie die Erwachsenen so lange wie möglich an die Stationen zu binden. Alle Stationen waren nach dem Motto „Alles kann, nichts muss“ gestaltet und gaben Anregungen, wie mit ihnen umzugehen möglich ist. Dabei war an einigen der „aktivierenden Bremsen“ ein sehr kreativer Umgang möglich, andere wiederum gaben Denkanstöße, bei weiteren konnte man sich selbst mitteilen. Am Montag wurde die Woche durch vom Schulpastoralteam vorbereitete, differenzierte Morgenkreise zu Themen wie „Stille“, „Wahrnehmung“ und „Achtsamkeit“ in den verschiedenen Klassen 1-10 eingeläutet, um die Schülerinnen und Schüler auf die Irritationen dieser Woche vorzubereiten. Zuvor wurden ca. sechs Stationen an verschiedenen Orten des Schulhauses aufgestellt, die vor der 1. Stunde und in der Mittagsfreizeit ausprobiert oder angeschaut werden konnten. Dabei lagen knapp gehaltene Anweisungen, die den Schülern Impulse gaben, was man an der einzelnen Station tun konnte.

Im Folgenden ein paar Beispiele:
Kreatives:
• Kappla-Stäbchen mit Spielanweisungen
• Gedichte zum Thema gestalten
• ein Bierdeckelmandala zeichnen und malen
• ein Legebild mit Naturmaterialien erschaffen (Man darf nur etwas hinzufügen, nichts wegnehmen! Es soll etwas wachsen!)

Konzentration:
• in einer Schatzwanne nach einem Schatz graben
• auf einer Slackline die Balance halten
• „Kletter(Käse)wand“: Welchen Weg nimmst du?

Ausstellung (direkt in die Laufwege gestellt):
• Kinderbilder vom Lehrerkollegium (ohne Auflösung)
• Ruhebilder von Schüler gemalt
• Hängebücher (Bücher von Kollegen mit Leseempfehlung zum Abhängen und drin Schmökern)

Sinne (akustisch):
• Musik oder Geräusche über die Sprechanlage der Schule
• „Ich glaub, ich steh im Wald“ (Raum mit Sitzgelegenheiten, Waldbildern und Waldgeräuschen)
• Klangschalenpark (verschiedene Schüsseln mit Schöpfkellen und Wassereimer) Vorsicht nass!

sich mitteilen:
• „Wenn ich Zeit hätte, dann…“ (Stellwand)
• Fingeralphabet (Botschaften entschlüsseln, sich unterhalten)
• „Geben und empfangen“ (auf Zettelchen irgendjemandem etwas Gutes wünschen oder selbst etwas gewünscht bekommen – die Schale war niemals leer)

andauernde Impulse:
• Lautstärkemessungen täglich zur gleichen Zeit und an unterschiedlichen Orten (Dokumentation an einer Flipchart)
• Riesenlabyrinth mit Lebensweisheiten gestalten
• Badewanne (einfach reinlegen und sich wohlfühlen)

Manche Impulse blieben über mehrere Tage hinweg stehen, wanderten an einen anderen Ort oder wurden ausgewechselt, so dass die Teilnehmer immer etwas Neues entdecken konnten.

Dominic Zäh

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Gespräche und Begleitung

Elternfrühstück

Schule St. Martinus, Schwäbisch Gmünd

Unsere Schule ist ein Ort des sich gegenseitigen “Gutseins” und sich  “Angenommenfühlens”  für alle an der Schulgemeinschaft Beteiligten.

Dieser Satz aus dem Leitbild der Martinus Schule ist uns im Schulpastoralteam Grundlage für das Angebot „Elternfrühstück“ entweder für eine Stufe oder für einen der Standorte der Martinus Schule oder einmal jährlich auch für die Eltern der gesamten Martinus Schule. 

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Das Elternfrühstück ist ein Angebot, das sich an den ganz speziellen Bedürfnissen von Eltern von Kindern mit einer Behinderung orientiert. Wir verstehen das Elternfrühstück als niederschwelliges Angebot für Eltern, um zu sehen, was ihr Kind in der Schule arbeitet, als Plattform zum Austausch der Eltern untereinander und als unkomplizierte Gesprächsplattform zwischen Eltern, Schulleitung, Lehrerinnen, FSJlern.  Je nachdem, ob das Elternfrühstück für eine Stufe, einen Standort oder die gesamte Schule angeboten wird, steht am Beginn des Frühstücks ein passender Impuls mit Fotoschau, Lied oder „Ausstellung“ aus der Alltagsarbeit.
Darüber lässt es sich danach leicht ins Gespräch beim Frühstücken kommen. Wir laden die Eltern mit einem Einladungsflyer über die „Ranzenpost“ ein, die Eltern melden uns über einen Rückmeldeabschnitt ihr Kommen und ihr Essensmitbringsel zurück. Das Angebot wird von den Eltern gerne und zahlreich angenommen. Wir als Schulpastoralteam verstehen unsere Aufgabe als Organisator der Veranstaltung und als Menschen, die sich mit einem „offenen Ohr und offenem Herzen“ am Gespräch beteiligen.

Barbara Gundling

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